Mangelernährung aufgrund von Erkrankung
Erkrankungen spielen häufig eine Rolle als Ursache von Mangelernährung. Sie können die Nahrungsaufnahme, Nährstoffaufnahme oder den Nährstoffbedarf beeinflussen und so zu einer unzureichenden Versorgung des Körpers führen.
- Erkrankungen des Verdauungstrakts: Zöliakie oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) führen zu einer reduzierten Aufnahme von Nährstoffen (Malabsorption). Bei einer Pankreasinsuffizienz produziert die Bauchspeicheldrüse nicht genügend Verdauungsenzyme (Maldigestion), was zu einer unzureichenden Spaltung und Aufnahme von Fetten und fettlöslichen Vitaminen führt.
- Operative Eingriffe: Nach Operationen hat der Körper aufgrund der Regeneration in der Regel einen erhöhten Nährstoffbedarf, was bei ungenügender Zufuhr zu einer Mangelernährung führen kann. Operationen am Verdauungstrakt, bei denen Teile des Darms entfernt werden, können die Fähigkeit des Körpers zur Nährstoffaufnahme beeinträchtigen.
- Krebserkrankungen: Krebserkrankungen können zu einer erhöhten Stoffwechselrate und einem gesteigerten Nährstoffbedarf führen. Gleichzeitig können Tumore und Behandlungen wie Chemotherapie und Strahlentherapie den Appetit vermindern, Übelkeit verursachen und die Nährstoffaufnahme behindern.
- Neurologische Erkrankungen: Schlaganfall und neurodegenerative Erkrankungen (Parkinson, Demenz) können zu Schluckstörungen (Dysphagie) führen, wodurch die Nahrungsaufnahme erschwert wird. Patienten sind oft auf spezielle Diäten oder Ernährungsformen angewiesen.
- Psychische Erkrankungen: Depression kann Appetitlosigkeit und eine verringerte Nahrungsaufnahme verursachen. Gerade viele ältere Menschen leiden unter einer Altersdepression, zum Beispiel aufgrund von Einsamkeit oder nach dem Tod des Partners. Daneben führen Essstörungen oft zu extremen Ernährungsdefiziten, da Betroffene entweder die Nahrungszufuhr stark einschränken oder nach dem Essen Erbrechen herbeiführen.
Mangelernährung: Maßnahmen und Prophylaxe
Mangelernährung kann erhebliche gesundheitliche Folgen haben. Da es gerade im Alter sehr schwierig ist, einen Verlust an Gewicht wieder aufzuholen, sollte bereits bei den ersten Symptomen einer Mangelernährung reagiert werden. Um bei Kräften und möglichst lange unabhängig und eigenständig zu bleiben, ist eine nährstoffreiche Ernährung von großer Bedeutung. Bei vielen Beschwerden, die das Essen und Trinken beeinträchtigen, können gezielte Veränderungen der Kost häufig eine deutliche Besserung hervorrufen.
Eine Ernährungstherapie ist eine zentrale Maßnahme zur Behandlung von Mangelernährung. Durch eine Umstellung oder Anpassung der Ernährung soll ein bestehender Nährstoffmangel ausgeglichen und die allgemeine Gesundheit verbessert werden. Ist eine ausreichende Nährstoffaufnahme über normales Essen nicht möglich, kann eine enterale Ernährung über eine Sonde notwendig sein. In schweren Fällen, bei denen der Verdauungstrakt nicht ausreichend funktionsfähig ist, kann die Zufuhr von Nährstoffen über Infusionen direkt in die Blutbahn erforderlich sein (parenterale Ernährung).
Durch regelmäßige medizinische Untersuchungen können frühe Anzeichen von Mangelernährung erkannt werden, bevor sie zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. Bei besonders betroffenen Gruppen wie älteren Menschen, Pflegebedürftigen und Patienten mit chronischen Erkrankungen empfiehlt sich ein regelmäßiges Screening auf typische Anzeichen von Mangelernährung.
Ernährung bei Mangelernährung
Mangelernährung kann erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben und erfordert eine gezielte Anpassung der Ernährung, um die Nährstoffaufnahme zu verbessern und die Lebensqualität zu steigern. Praktische Tipps für Betroffene und ihre pflegenden Angehörigen können helfen, den täglichen Ernährungsbedarf zu decken und Mangelernährung zu verhindern.