Malabsorption: Eine ältere Patientin mit Malabsorption genießt die Zeit mit ihrer Enkelin.

Malabsorption: Ursachen, Symptome, Behandlung

Wenn Sie trotz ausgewogener Ernährung von Verdauungsbeschwerden und Gewichtsverlust betroffen sind, kann eine Malabsorption vorliegen. Was auf diese Erkrankung hindeutet, wie die Diagnose gestellt wird und mit welcher Ernährung eine hohe Lebensqualität erhalten bleibt, erfahren Sie hier.

 

► Malabsorption – Was ist das?
► Ursachen einer Malabsorption 
► Malabsorption: Symptome
► Malabsorption: Diagnose
► Folgen einer Malabsorption
► Malabsorption: Behandlung
► Ernährung bei Malabsorption
► Passende Produkte bei Malabsorption 

Malabsorption – Was ist das?

Die Malabsorption betrifft Patientinnen und Patienten, deren Darm aus unterschiedlichen Gründen Nährstoffe aus der Nahrung nicht oder nicht vollständig aufnehmen kann. Bei ihnen führt die Malabsorption zu Verdauungsstörungen und langfristig zu einer Mangelernährung – obwohl sie eigentlich ausreichend Nährstoffe mit der Nahrung aufnehmen. 

Statt ins Blut zu gelangen, werden wertvolle  Nährstoffe mit dem Stuhl wieder ausgeschieden. Die Krankheitsbilder, die durch diese Einschränkung entstehen, werden unter dem Begriff Malabsorptionssyndrom zusammengefasst. 

Von Maldigestion spricht man, wenn die Aufspaltung der Nahrung in Nährstoffe gestört ist – und nicht wie bei der Malabsorption die Aufnahme oder der Transport der Nährstoffe. Das kann passieren, wenn zu wenig Verdauungsenzyme in der Bauchspeicheldrüse produziert werden, wenn die Leber krank ist oder ein Gallenstein den Gallengang verstopft. Malabsorption und Maldigestion werden unter dem Begriff Malassimilation zusammengefasst.

Lernen Sie kurz und knapp die Unterschiede kennen:

Malabsorption:

  • Nährstoffe werden im Darm nicht oder nicht vollständig aufgenommen.
  • Die Aufnahme oder der Transport von Nährstoffen ins Blut ist dadurch beeinträchtigt.
  • Es kommt zu Verdauungsstörungen und langfristig zu Mangelernährung.

Maldigestion:

  • Die Aufspaltung der Nahrung in Nährstoffe ist beeinträchtigt.
  • In Folge stehen dem Körper auch hier nicht ausreichend Nährstoffe zur Verfügung.
  • Es kommt zu Verdauungsstörungen und Nährstoffmangel.

Da sich sowohl Maldigestion wie Malabsorption mit Störungen der Verdauungsfunktion bemerkbar machen, ist der Effekt für den Körper der gleiche: Die mit der Nahrung aufgenommenen Nährstoffe gelangen nicht ins Blut. So kommt es auch bei der Maldigestion zu einer Mangelernährung.

Ursachen einer Malabsorption

Da der Verdauungsprozess sehr komplex ist, kann die Ursache für die eingeschränkte Funktion des Darms an verschiedenen Vorgängen im Körper liegen. Typische Ursachen sind:

Ursachen einer Malabsorption: Störung der Verdauungsfunktion
Ursachen einer Malabsorption: Grunderkrankungen und Organerkrankungen
Ursachen einer Malabsorption: Nebenwirkungen anderer medizinischer Eingriffe

Mehr zu den genannten Krankheitsbildern und Ernährungsempfehlungen erfahren Sie auf unseren Seiten zum Thema Ernährung bei Morbus Crohn, Ernährung bei Bauchspeicheldrüsen-Funktionsstörung und Ernährung bei Kurzdarmsyndrom.

Je nach Ursache können nur bestimmte Nährstoffe von der Malabsorption betroffen sein:

  • Fettmalabsorption mit verminderter Aufnahme fettlöslicher Vitamine (A, D, E und K)
  • Kohlenhydratmalabsorption, bei der Mehrfachzucker (Stärke), Milchzucker (Laktose) oder Fruchtzucker (Fruktose) im Dünndarm nicht aufgenommen werden
  • Eiweißmalabsorption, bei der Eiweiß (Protein) nicht richtig verdaut werden kann

Symptome der Malabsorption

Werden Nährstoffe aus der Nahrung nicht aufgenommen, gelangen sie ohne Vorverdauung durch den Dünndarm in tiefere Darmabschnitte und werden mit dem Stuhl in ungewöhnlichen Mengen ausgeschieden. Das führt zu folgenden Problemen im Magen-Darm-Trakt:

  • Das häufigste Symptom ist chronischer Durchfall mit voluminösen, weichen und übelriechenden Stühlen, die viel unverdautes Fett enthalten (Steatorrhoe/Fettstühle), das auf dem Toilettenwasser schwimmt und sich nur schwer entfernen lässt.
  • Starker Durchfall durch unverdaute Zucker, viel Flüssigkeit bindend.
  • Blähungen und ein Blähbauch, weil Zucker unverdaut in den Dickdarm gelangt und sich dort Gase bilden.

Diagnose der Malabsorption

Folgen einer Malabsorption

Besteht die Malabsorption unbehandelt über einen längeren Zeitraum, kann das zu einer Mangelernährung führen. Die verminderte Nährstoffaufnahme zeigen sich dann etwa durch:

  • Gewichtsverlust trotz ausreichender Nahrungszufuhr
  • Anfälligkeit für Infektionen
  • Austrocknung durch starke Durchfälle
  • Reizbarkeit
  • Leichte Blutergüsse
  • Ausbleiben der Regelblutung bei Frauen
  • Wachstums- und Entwicklungsstörungen bei Kindern mit Skelettverformungen.

Je nachdem, welcher Nährstoff fehlt, hat die Mangelernährung unterschiedliche Auswirkungen, z. B.:

  • Müdigkeit und Schwäche bei Blutarmut (Anämie) durch Vitamin-, Folsäure- und Eisenmangel
  • Schwellungen und Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme), 
  • Hautveränderungen und Ekzeme mit trockener Haut und Haarausfall durch Eiweißmangel
  • Neurologische Symptome: Wie Taubheitsgefühl, Kribbeln in Händen und Füßen (periphere Neuropathie), oder kognitive Beeinträchtigungen, verursacht durch Mangel an Vitamin B12 oder anderen Nährstoffen.
  • Muskelschwäche und Krämpfe: Durch Mangel an Magnesium, Kalium oder Vitamin D.
  • Blutungsneigung wegen Vitamin-K-Mangel, der für die Blutgerinnung notwendig ist.
  • Knochenschmerzen und -schwäche wegen Mangel an Kalzium, Vitamin D oder Vitamin K mit erhöhter Bruchgefahr (Osteopenie oder Osteoporose).

Malabsorption: Behandlung

Da die Ursachen der Beschwerden sehr unterschiedlich sein können, ist auch die Behandlung von Fall zu Fall verschieden. Es kommt also darauf an, was hinter den Symptomen steckt. 

Wichtig ist aber: Um einer Mangelernährung und Austrocknung vorzubeugen, müssen Sie Ihren Flüssigkeits- und Nährstoffhaushalt ausgleichen. Für die meisten langfristig Betroffenen ist es daher sinnvoll, gemeinsam mit behandelnden Ärztinnen und Ärzten eine geeignete Diät auszuarbeiten.

Ernährung bei Malabsorption

Je nach Ursache der Verdauungsstörung kann sich die Ernährung der Betroffenen unterscheiden, zum Beispiel wenn zusätzlich bestimmte Nahrungsmittelunverträglichkeiten vorliegen. Grundsätzlich geht es aber darum, dass Sie Ihre Verdauung entlasten und sich möglichst ausgewogen ernähren. Dennoch kann es notwendig sein, bestimmte Nährstoffe gezielt zuzuführen.

Um die für Ihre Bedürfnisse passende Ernährung zu finden, lassen Sie sich unbedingt individuell beraten.

 

Ernährung bei Malabsorption: Eine Malabsorptionspatientin kocht mit ihrer Tochter und Enkelin ein Rezept mit Fresubin Trinknahrung nach.

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*Um das passende Produkt für Ihre Bedürfnisse zu finden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder Ernährungsberater.